News | 21.04.2020

40 Jahre Heimatverein Werdorf (Teil 2)

Am 09. April jährte sich zum 40. Mal das Bestehen des „Vereins für Heimatgeschichte 1980 Werdorf e. V.“ (nachfolgend auch VfH genannt). In diesem Zusammenhang möchten wir gemeinsam zurückblicken, um uns an Erlebtem und Geschaffenem zu erfreuen.

Am 09. April jährte sich zum 40. Mal das Bestehen des „Vereins für Heimatgeschichte 1980 Werdorf e. V.“ (nachfolgend auch VfH genannt). In diesem Zusammenhang möchten wir gemeinsam zurückblicken, um uns an Erlebtem und Geschaffenem zu erfreuen.

Der Ehrenvorsitzende Erhard Peusch und das Ehrenmitglied Günter Hennig haben sich die Zeit genommen, um alte Protokolle der Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen, Presseberichte, Akten und Unterlagen zu sichten, um eine Chronik zu erstellen. Sobald das Schloss wieder geöffnet ist, werden wir dieses Werk allen Mitgliedern in unserem Museumsshop zur Verfügung stellen. Die Entwicklung des VfH werden wir weiterhin in den nächsten Ausgaben von „Aßlar – die Woche“ behandeln.

Am 09. April 1980 trafen sich im Dorfgemeinschaftshaus in Werdorf auf Einladung von Axel Hahn, dem damaligen Ortsvorsteher, 20 Persönlichkeiten zur Gründung. Heute, 40 Jahre später, hat der VfH 350 Mitglieder und gehört damit zu den größten Vereinen in Werdorf. Eine sehr erstaunliche Entwicklung; es zeigt aber auch, wie attraktiv der Verein ist.

Bestrebungen einen Heimatverein zu gründen wurden schon 1972 zur 1200-Jahr-Feier von Werdorf angesprochen. Aber erst acht Jahre später kam es tatsächlich zur Gründung. Mit den Jubiläumsveranstaltungen anderer Dörfer in unserer näheren Umgebung, wie z.B. Waldgirmes, wuchs das Interesse an Heimat- und Dorfgeschichte und hat sich bis heute erhalten.

Der Trend zu Heimatfesten, Mundartvorträgen, Mundartmusik und Volkstanz, wie z.B. „Die Hoingker“ unseres Vereins, ist ungebrochen. Die Beschäftigung mit altem Handwerk und Brauchtum wird von den Heimatvereinen hochgehalten, obwohl die „Alten“, die sich damit aus-kennen, immer weniger werden. Ein Trend ist auch die „Renaissance der bäuerlichen Motorisierung“, welche in den 1950er Jahren begann. Einige Landwirte, welche vorher mit Kühen die Äcker bestellt hatten, kauften sich einen kleinen Traktor und alles ging damit schneller und teilweise auch einfacher.

Heute haben sich Traktorvereine zum Erhalt der alten Traktoren gebildet. Auch Privatpersonen sammeln solche alten Bulldogs. Der VfH hat zwei alte Traktoren (einen Lanz und einen Holder) in Stand gesetzt, um diese für Ausfahrten (z. B. Kirmeszug) und für landwirtschaftliche Vorführungen einsetzen zu können.

Heimatgeschichte und Dorfleben wurden früher in der Regel vom Pfarrer und dem Dorflehrer dokumentiert. Handwerk und Brauchtum brauchte man nicht zu pflegen, weil es im Dorf ja aktiv gelebt wurde. Die Erinnerung an alte Zeiten setzt erst dann ein, wenn sich ein Wandel vollzieht und das Ehemalige verschwindet. Solange die dörfliche, landwirtschaftlich geprägte Lebenswelt den Alltag bestimmte, brauchte man sich darüber keine Gedanken zu machen.