News | 07.04.2020

Frohe Ostern…

und ein paar gemütliche Feiertage trotz “Corona” wünscht der Vorstand allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern des Vereins.

und ein paar gemütliche Feiertage trotz “Corona” wünscht der Vorstand allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern des Vereins. Passend dazu ein Auszug aus der Veröffentlichung des Museumsbriefes aus dem Jahr 2010, den unser Ehrenvorsitzender Ehrhard Peusch gestaltet hat:

Osterfest und Osterbräuche

Viele Osterbräuche auch aus früheren Zeiten werden auch heute noch gepflegt, einige sind durch den Wegfall der bäuerlichen Strukturen auf dem Lande nicht mehr bekannt, leben aber in den Geschichten und Erinnerungen der „Älteren“ weiter.

Osterwasser, Osternester, Emmausgehen, Osterspaziergang, Osterlamm, Osterhase, Osterzweige, Osterfeuer, Eierschippeln, Eierwerfen, Eierkippen, Eierbäumchen, Eierketten, Eierkränze, Eierkronen, Ostereiersuchen.

Ostergärtchen:

Tradition hat der Bau von Ostergärtchen, auch örtlich Osterställchen genannt. Die Kinder sammelten Moos und Gras, damit wurde das Nest ausgepolstert. Das Nest baute man mit Holzstöckchen im Garten. An der Vorderseite ließ man eine Öffnung, damit der Osterhase am Ostersonntag hinein konnte, um die Eier abzulegen.

Osterspiele:

Am Osterfest traf sich Jung und Alt auf der Osterweise. Die Kleinsten tummelten sich beim Eierwerfen. Auch das Eierkippen trug zur Unterhaltung bei. Zwei Partner stellen sich zum Eierkippen auf. Während der eine sein Osterei mit der Spitze nach oben hält, schlägt der Partner ebenfalls mit der Spitze seines Ostereies drauf. Wessen Ei nach dem Kippen zerbrach, musste es seinem Partner überlassen.

Osterwiese:

Die Osterwiese in Werdorf befand sich auf der Tuchbleiche bzw. auf dem Wollmarktplatz. An dieser Stelle befindet sich heute die Turnhalle des TV Werdorf. Der Wollmarkt, der zeitgleich auch Viehmarkt war, wurde jeweils am Mittwoch und Donnerstag vor Johannis (24. Juni) abgehalten. Ein Jahresmarkt fand am Mittwoch vor Laurenius (10. August) statt. Die Märkte existierten bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts.

Osterwasser:

Ein alter Brauch was das Holen des Osterwassers am Ostermorgen. Das Wasser musste vor Sonnenaufgang an einem Bach gegen die Strömung geschöpft werden. Das Wasser sollte lange frisch bleiben und man sprach ihm eine heilende Wirkung bei Hauterkrankungen und Augenleiden zu. Es durfte kein Wort auf dem Heimweg gesprochen werden, sonst verlor das Wasser seine heilende Wirkung.

Schweigen der Kirchenglocken:

In der Karwoche (Ableitung vom althochdeutschen „kara“ ubedeutet Kummer und Klage), von Gründonnerstag bis zur Feier der Auferstehung Jesus Christus, schwiegen die Kirchenglocken. Der Gründonnerstag war früher der Tag, an dem die Versöhnung mit dem seit Aschermittwoch ausgeschlossenen öffentlichen Büßern stattgefunden hat. Die Büßer waren die „Greinenden“, die Weinenden und Jammernden. Aus dem „Greindonnerstag“ wurde der Gründonnerstag. In den stillen Tagen ersetzten helle Holzschläge die Glockentöne.

Kirche:

Am Ostersonntag gingen die Gläubigen zum Abendmahl. Dieser Tag war der völligen Besinnung und der inneren Einkehr gewidmet. Der Osterspaziergang war obligatorisch. Bis in die 1950er Jahre waren öffentliche Veranstaltungen an den ersten Feiertagen von Weihnachten, Ostern und Pfingsten in den Dörfern untersagt.